Auto richtig überwintern – wir geben ein paar Tipps

Wer zum Beispiel Sommerfahrzeuge besitzt, die im Winter nicht gefahren werden, steht jährlich vor der Aufgabe diese Winterfest zu machen. Dies Bedarf einiger gründlicher Vorbereitung, demit Tank, Batterie und Reifen über die längere Standzeit keinen Schaden nehmen. Wir geben ein paar Tipps, was Sie beachten sollten, ohne im Frühjahr böse Überraschungen erleben zu müssen.

1. Tipp: Eine letzte Fahrt vor dem Einmotten

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber für mich ist immer der Tag vor dem Einmotten sehr emotional. Ein letztes mal in meinem geliebten Fahrzeug zu sitzen und gleichzeitig zu wissen, dass nun der Sommer vorüber ist und der Herbst / Winter vor der Türe steht. Damit die Zeit bis zum Frühjahr nicht zu hart wird, verabschiede ich mich mit einer ausgiebigen letzten Fahrt. Das Fahrprofil ist so gewählt, dass ich zuerst meine Hausstrecke über viele kleine kurvenreiche Sträßchen fahre und anschließend über die Autobahn mit einem Stück ohne Geschwindigkeitsbegrenzung fahre. Bei dieser Fahrt werden Fahrwerk und Antrieb noch mal warm und das Kondenswasser im Auspufftank verdunstet. Zugleich ist das richtige Warm- / Ausfahren über die Autobahn gut für den Motor und alle zu schmierenden Bauteile.

2. Tipp: Reinigung

Im Anschluss an meine Abschiedsfahrt fahre ich in die SB-Waschbox und reinige mein Fahrzeug ausgiebig. Falze, Fugen, Radhäuser, Zierleisten, Wasserabläufe und andere versteckte Ecken bekommen meine volle Aufmerksamkeit. Nicht entfernter Schmutz kann sich festsetzen und / oder wie Schmirgelpapier wirken. Wichtig hierbei sind Verschmutzungen durch Insekten, Vogelkot, Baumharz, etc. zu erwähnen, da diese sich bis auf das Blech durchfressen können. Dies sollte aber das ganze Jahr befolgt werden.

Kleine Steinschläge, bei denen die Grundierung auch beschädigt wurde, sollten ausgebessert werden, um ein rosten zu vermeiden. Je nach Zustand des Lackes ziehe ich noch eine Schicht Hartwachs über mein Auto, so bleibt der Lack über den Winter geschützt.

Den Innenraum reinige ich immer mit dem Staubsauger und einem feuchten Tuch. Lose Bodenbeläge / Matten entferne ich und überprüfe gleichzeitig auf feuchte Stelle. Lenkrad, Schaltknauf und Gurte sollten mit Seifenlauge gereinigt werden, da diese Bauteile durch die Benutzung eine Schimmelgefahr darstellen. Meine Ledersitze pflege ich mit einem speziellen Lederpflegemittel, das über die ganzen Monate Zeit hat einzuwirken. So ist das Leder vor Austrocknung geschützt und bleibt geschmeidig. Wichtig: Lassen Sie feuchte Stellen im Fahrzeug richtig austrocknen, bevor Sie die Batterie abklemmen. Für die Schonung der Scheibenwischer können Sie diese noch hochklappen, ich persönlich mache dies nie.

3. Tipp: Batterie, Motor, Tank und Reifen

Bevor ich die Batterie ausbaue und an einem kühlen Ort aufbewahre, Lade ich die Batterie auf mindestens 80% auf. Damit wird eine Tiefentladung der Batterie vermieden, was tödlich sein kann. Ein Batterie-Ladeerhaltunsgerät besitze ich zwar, schließe ich aber nicht an, da es jedes Jahr funktioniert hat. Ausgenommen davon, wenn die Batterie einfach aufgrund Altersschwäche ausfällt.

Es herrscht die Meinung, dass ein Tank aus Metall auf alle Fälle vollgetankt werden soll, da er korrodieren kann und dies bei einem Kunststofftank nicht notwendig ist. Ich tanke immer voll, egal ob Kunststoff- oder Metall tank aus drei Gründen:

  1. Der Spritpreis ist grundsätzlich im neuen Jahr höher, als im vergangenen,
  2. in einem vollgetankten Kunststofftank können sich Bakterien weniger vermehren, da sie weniger Sauerstoff zur Verfügung haben und
  3. ein Metalltank rostet nicht.

Es gibt Empfehlungen, dass man bei einer Standzeit über 4 Monaten einen Kraftstoffstabilisator einsetzen soll und die Kühlflüssigkeit mit Frostschutzmittel vermischt werden soll. Beides habe ich nie getan. Beim Benzin schaue ich, dass ich mindestens Super Plus bei Aral oder Shell tanke und das Fahrzeug im Winter nicht gestartet wird, dann braucht man meines Erachtens nach auch kein Frostschutzmittel.

Sollten Sie sich überlegen einen Ölwechsel zu machen, so wird bei Oldtimern empfohlen diesen vor der Standzeit zu machen. Denn genutztes Öl wirkt korrosionsfördernd und Rückstände können Dichtungen und Metallteile angreifen. Ich mache meinen Wechsel im Frühjahr, am besten vor dem ersten Starten. Ein spezielles Korrosionsschutzöl wird bei einer Standzeit von mehreren Jahren notwendig.

4. Tipp: Fetten was geht

Grundsätzlich gilt für mich die Regel: fetten was geht. Türschariere, Bremsgestänge, Lenkhebel, Traggelenke, Vorderachse etc. müssen gefettet sein. Darauf acht ich aber nicht nur beim Überwintern, sondern generell, wenn sich immer die Möglichkeit ergibt.

5. Tipp: Abstellen des Fahrzeuges

Ist das Fahrzeug nun soweit und kann abgestellt werden, ist es wichtig, die Handbremse nicht anzuziehen. Denn die Beläge backen sonst fest. Ich lege immer den Gang ein und lass die Handbremse ungezogen. So ist das Fahrzeug gegen wegrollen gesichert. Wer Reifen und Radaufhängung optimal schonen will, sollte das Auto aufbocken. Ist dies nicht möglich, sollte das Auto während der Winterpause ab und zu ein paar Zentimeter vor- und zurückgerollt werden.

Zur Vermeidung von Standplatten erhöhe ich den Reifendruck auf den maximal zulässigen Druck. In der Regel liegt dieser zwischen 3-4 bar.

Checkliste zum Abstellen des Fahrzeuges

  • Ölwechsel
  • HU/AU/Inspektion ggf. vor Winterpause erledigen
  • Eine letzte ausgiebige Fahrt
  • Das Auto gründlich waschen, trocknen und pflegen (innen und außen)
  • Volltanken
  • Beschädigungen im Lack reparieren
  • Batterie ausbauen, an ein Erhaltungsladegerät anschließen
  • Frostschutzmittel auffüllen
  • Schmieren und pflegen beweglicher Bauteile und Dichtungen
  • Scheibenwischer hochklappen
  • Handbremse nicht anziehen
  • Fenster einen Spalt öffnen (je nach Umgebung)
  • Luftentfeuchter/Katzenstreu platzieren (wenn notwendig)
  • Auto aufbocken oder Reifendruck erhöhen
  • Auto ggf. weich abdecken (wichtig die Abdeckung darf Korrosion nicht fördern)

ZUSÄTZLICH BEI OLDTIMERN

  • Zündkerzen wechseln
  • Benzin aus dem Vergaser lassen

Quellen:

https://www.autozeitung.de/einmotten-auto-richtig-ueberwintern-tipps-197268.html?gclid=Cj0KCQiAnNacBhDvARIsABnDa6_fQ2bUg-H0DL6gyOBf1DV483etCHsWCFLCq_N9E-eGOcWKJnGCS3oaApHhEALw_wcB